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| Von Saint Augustin nach Orlando | Der Morgen des 15. Tages begann mit einem lauten Geräusch, das uns aus dem Schlaf riss, aber definitiv nicht unser Radiowecker war. Und nachdem wir so langsam wach geworden waren, wurde klar: Feueralarm! Der Blick aus dem Fenster auf den Menschenleeren Parkplatz verriet jedoch, dass es sich um nichts Ernstes handeln konnte, und schon bald stellte sich heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Dennoch waren wir früher wach als geplant und konnten uns so noch zwei Tische im beengten Frühstücksraum sichern.
Nach dem Auschecken fuhren wir ein Stückchen weiter zur Minigolfanlage Fiesta Falls, um dort eine gepflegte Runde Minigolf zu spielen. Der Platz war auch sehr schön angelegt, in der Mitte stand ein großer (künstlicher) Felsen, den es im Verlauf des Parcours zu erklimmen galt. Leider wurde unser Spiel durch einen starken Regen unterbrochen, aber danach ging es dann auf den nassen Bahnen weiter, schließlich hatten wir bezahlt und sowieso nichts anderes vor.
Nachdem der Sieger gekürt war, ging es dann weiter Richtung Orlando, wo unser Ferienhaus auf uns wartete. Auf dem Weg dorthin sahen wir bereits die Achterbahnen von Universal und verfuhren uns direkt auf das Gelände von Disney World, aber gegen 14 Uhr kamen wir dann bereits beim Schlüsselhalter an, erhielten die Schlüssel und konnten direkt weiter zum Haus, das einige Kilometer weiter in einer Häusersiedlung lag. Von außen sprach es uns direkt an, aber als wir die Tür dann öffneten, waren wir vollends begeistert: direkt nebem dem Eingangsbereich befand sich ein vollständig gedeckter Tisch in einem an ein Wohnzimmer grenzendes Esszimmer. Direkt dahinter kam eine riesige Küche mit noch einem Wohnzimmer, das die Tür zum Pool beinhaltete. Links und rechts ging es zu den Schlafräumen mit jeweils einem Badezimmer. Und dann war da noch eine kleine Waschküche sowie eine riesige Garage, in der sich zu unserer freudigen Überraschung ein Billard-Tisch befand.
Nach wir ausknobelt hatten, wer auf welcher Seite schlafen durfte, holten wir unseren Kram aus dem Auto und parkten dieses in der Garage. Endlich hatte das Kofferschleppen - zumindest vorerst - ein Ende! Wir packten die Koffer größtenteils aus und verstauten diese im freien Kinder-Schlafzimmer. Nachdem wir uns ein wenig erholt hatten, fuhren wir in den an die Siedlung angrenzenden Supermarkt, um das Nötigste für 2 Wochen im Haus einzukaufen, wofür wir auch über eine Stunde benötigten, da wir uns erst einmal in den Lebensmitteln Amerikas zurechtfinden mussten. Fürs Abendessen kauften wir 2 große Tiefkühlpizzas und jede Menge Salat, von dem wir auch in den nächsten Tagen noch ausgiebig aßen.
Nach unserem Einkauf, bei dem wir auch Waschmittel besorgt hatten, fingen wir mit der großen Wäscherei an. Leider erschloss sich die Handhabung der Waschmaschine nicht auf Anhieb, und da wir zu faul waren, die ganzen Anleitung des Hauses zu lesen, versuchten wir einfach mal so unser Glück. Die Wäsche des ersten Versuches war dann auch irgendwie nur nass und nicht wirklich frisch riechend, und so bekam sie noch einen 2. Lauf spendiert, der aber auch nicht wirklich besser war. Und erst nach dem dritten Lauf, in dem das Waschmittel danach noch in der Wäsche stand, kapierten wir, dass man es einfach zur Wäsche hinzukippen muss, und nicht - wie zuerst angenommen - in den Behälter in die Mitte kommt, da dieser nur bei der Hinzugabe von Weichspüler verwendet werden muss. Danach war die Wäsche dann auch frisch und sauber, zumindest so sauber und frisch wie man es bei einem Waschgang von knappen 20 Minuten erwarten kann.
Aber schon bald wartete das nächste Problem auf uns: Die Türen in Amerika besitzen zum Zuschließen keine Schlüssel, sondern meistens nur einen Bolzen, den man von innen zudrehen kann. Nachdem man diesen Bolzen verriegelt hat, kann man die Tür zwar noch zuziehen, man bekommt sie danach aber nur noch nach Entriegelung von innen wieder auf. Für die Außentür gibt es für solche Fälle einen Schlüssel, für die Badezimmertüren gibt es - nichts. Und so passierte genau das, als Christian die Badezimmertür beim Verlassen hinter sich zuzog. Und so standen wir da, und kamen nicht mehr in unser Badezimmer. Von außen jedoch befindet sich im Griff ein kleines Loch, von dem wir vermuteten, dass es genau für solche Fälle konzipiert sei. Und so fingen wir an, mit einer Haarklammer in diesem herum zu fummeln - leider nur mit dem Erfolg, dass die Haarklammer zerbrach. Nachdem wir uns schon auf einen Besuch des "Schlüsseldienstes" (Haha!) eingestellt hatten, brachte der Anruf bei der angegebenen Notrufnummer die Lösung: auf mindestens einem der Türrahmen in solch einem Haus liegt ein kleiner Pin, der genau dafür konzipiert wurde, in das Loch zu passen und den Bolzen von außen aufzumachen. Und so schnappte die Tür endlich wieder auf.
Nach dieser Aktion ließen wir uns dann aufs Sofa fallen und erholten uns bei Aristocats, das sich in der Hauseigenen Videosammlung befand - quasi schonmal als Einstimmung auf die kommenden Tage. Anschließend begaben wir uns in die Betten.
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